Die Fach- und Networkingveranstaltung der Produktfamilie Deutscher AnwaltSpiegel ist auf dem besten Weg, sich in der Spitze des Rechtsmarkts zu etablieren

Von Catrin Weckesser

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Digitalisierung im Rechtsmarkt erleben, wertschöpfende Entwicklungen kennenlernen und Veränderungen meistern: Am 21.11.2017 fand zum zweiten Mal die plattformübergreifende Fach- und Networkingveranstaltung mit dem Titel „Inhouse Matters 2017“ in der Frankfurt School of Finance & Management statt. Dazu luden die Verantwortlichen der Produktfamilie Deutscher AnwaltSpiegel Partner, Unternehmensvertreter und Fachbeiräte wieder zu einem abwechslungsreichen Programm ein, um sich zu unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen auszutauschen. Nach einer herzlichen Begrüßung der über 160 hochkarätigen Teilnehmer durch Prof. Dr. Christoph Schalast (als Vertreter der Frankfurt School of Finance), die beiden Sponsoren und Kooperationspartner Gunther Thies (Vorstandsvorsitzender der STP Informationstechnologie AG) und Peter Gottschalk (Leiter Marketing DACH von Recommind/ Opentext) sowie Prof. Dr. Thomas Wegerich begann das Programm direkt mit den Impulsvorträgen mit anschließenden Diskussionsrunden, an denen sich das Publikum rege beteiligte.

Zukunftsaussichten, basierend auf einer Studie

Prof. Dr. Mari Sako von der Saïd Business School an der University of Oxford berichtete über die sich wandelnde Rolle des General Counsels in Deutschland und stellte die Ergebnisse einer aktuellen Oxford-Studie vor. Sie sprach zunächst über die Bedeutung interner Anwälte.

Bei der Frage, was den Umbruch zwischen der Entscheidung für interne und der für externe Beschaffung erkläre, interagierte Prof. Sako mit dem Publikum und verdeutlichte die unterschiedliche Effizienz durch die Nutzung externer und interner Legal Services sowie der Kombination aus beiden. Es sei eine ausgewogene Balance des „Make and Buy“ notwendig, um ein Gleichgewicht zwischen dienstleistungsunterstützenden Geschäften, Risikomanagement und Geschäftsberatung zu erreichen und um sich gegenüber der anstehenden Disruption zu positionieren, die durch neue, von ALSPs (Alternative Legal Service Providers) angebotene Geschäftsmodelle entsteht.

Auf Grundlage einer „German in-house lawyer study“ wurden Inhouse-Anwälte von bisher 23 Unternehmen befragt, wovon 13 deutsche und zehn multinationale Anwälte waren. Die noch laufende Studie wird in einem breiten Rahmen durchgeführt, der verschiedene Sektoren umfasst, um ein differenziertes Bild zu erhalten. Als bisherige Resultate beschrieb Sako die Größe und Art der internen Legal-Departments, die Beziehungen zu den Kanzleien sowie die Besonderheiten im deutschen Markt. Diese lassen sich wiederum in die Ausbildung, die Karriere sowie das Wachstum von Boutiquen unterteilen.

Es wurde deutlich, warum Inhouse-Anwälte in der Praxis eine so wichtige Rolle spielen; zudem erläuterte Prof. Sako die bereits erkennbaren Auswirkungen der zukünftig relevanten Schwerpunkte im Rechtsmarkt.

Veränderung des Rechtsmarkts

Über die Veränderungen im Rechtsmarkt, die in naher Zukunft anstehen werden, sprach Prof. Dr. Leo Staub von der Universität St. Gallen. Er ging zunächst auf die Disruption ein und erläuterte dieses Phänomen anhand der wesentlichen Treiber: der zunehmenden Globalisierung, der unzähligen Angebote von Legal-Services, der Disaggregation rechtlicher Dienstleistungen sowie des Generationenwechsels ( Generation Y).

Um die acht Thesen zu erläutern, die das Gesicht der Transformation bilden und den Rechtsmarkt strukturell verändern werden, ging Prof. Staub im weiteren Verlauf seines Vortrags zunächst auf die Mechanik der Transformation ein. Hierbei machte er deutlich, dass der klassische „Top-down-Ansatz“ von Prozessen durch den „Bottom-up-Ansatz“  ersetzt werde, der aus dem Wirkmechanismus der digitalen Transformation resultiere.

Abgerundet wurde der Vortrag durch das Aufzeigen der sieben Resilienzfaktoren, die berücksichtigt werden sollten, um fit für die anstehendenden Veränderungen zu werden und diesen auf Dauer standzuhalten.

Legal Tech und Legal Outsourcing

Über die Optionen Legal Tech und Legal Outsourcing für Rechtsabteilungen sprach Prof. Dr. Christoph Schalast von der Frankfurt School of Finance and Management. Er zeigte wichtige Einflussfaktoren hinsichtlich der Entwicklung der „Legal Industry“ sowie der Reichweite von Legal Tech in Deutschland auf. Im Verlauf seiner Präsentation erläuterte Prof. Schalast die Möglichkeiten einer Effizienzsteigerung durch Alternativen zu stundenbasierten Abrechnungen sowie von Produktitvitätsgewinnen durch budgetbasierte Vergütung. Die theoretischen Potentiale wurden durch ein Praxisbeispiel mit der Präventionslösung durch Legal Tech oder – konkreter – einer Tech-enabled Law Firm gelöst, wodurch präventiv Druck seitens der Shareholder/Unternehmen vermieden werden könne.

Als zweiten Aspekt des Outsourcings stellte Prof. Schalast das Boston-Consulting-Group-Modell der „Legal Industry“ dar, das die Veränderungen der Struktur von einer Pyramide zu einem „Raketenmodell“ veranschaulicht. Er ist davon überzeugt, dass „Rechtsabteilungen und Rechtsdienstleister […] ihre Arbeitsweise am Raketenmodell‘“ ausrichten sollten, um eine planbare und transparente Kostenkontrolle zu erhalten, präventiv agieren und klar definierte Leistungen zum Festpreis anbieten zu können.

Abschließend zeigte Prof. Schalast die Anforderungen an die moderne Rechtsberatung mit Legal Tech, die Vorteile des externen Inhouse-Supports gegenüber der klassischen Rechtsberatung sowie die Reichweite des Legal Outsourcings auf.

Kollaborationsplattform für den gesamten Rechtsmarkt

Unter dem Titel „One vision to aim for“ beleuchtete Kai Jacob, Global Vice President Legal Information Management der SAP SE, Walldorf, zu Beginn seines Impulsvortrags die fünf Phasen des Legal-Information-Managements und stellte, im Kontext der LIM-Strategy (Vision, Mission, Strategie, Funktionsprinzip des Unternehmens) eine High-Level-Lösung des Legal-Content-Managements vor.

Künftig sei weiterhin der Fokus auf vier Dimensionen – Process, People, Technology, Content – für die Umsetzung der Digitalisierung notwendig, um ein erfolgreiches Legal-Content-Management zu gewährleisten. Hierfür sei es erforderlich, zunächst eine Bestandsaufnahme der bisherigen Prozesse durchzuführen, um anschließend die Mitarbeiter an Bord zu holen. Die oben erwähnte LIM-Strategy wird im nächsten Schritt erarbeitet, wodurch der letzte Schritt „Standardisiere, was standardisiert werden kann“ durchgeführt werden könne.

Weiterhin stellte Jacob die drei Hebel für das kommende Jahr vor – die Schlagworte lauten:  Standardisierung, Koinnovation und Kollaboration – und führte im Anschluss daran eine eigens entwickelte Kollaborationsplattform für den Rechtsmarkt vor (siehe dazu erstmals Jacobs, Deutscher AnwaltSpiegel 14/2017, HIER).

 Zukunft mitgestalten

Dem Rechtsmarkt stehen große Veränderungen bevor. Dies spiegelte sich auch in der diesjährigen Veranstaltung wider, die einen sehr guten Querschnitt der Hintergründe, der zu beschreitenden Wege, der Zukunftsaussichten sowie der diversen  Anwendungsbeispiele in Bezug auf den Einsatz durch die digitale Transformation abbildete.

Da die Digitalisierung verstärkt Einzug in den Rechtsmarkt hält, ist es notwendig, dessen Zukunft aktiv mitzugestalten, um das größtmögliche Potential auszuschöpfen.

Fazit und Ausblick

„Inhouse Matters“ ist bereits nach der zweiten „Auflage“ auf dem besten Weg, sich als eine hochkarätige und für die Spitze des Rechtsmarkts besonders relevante Fach- und Networkingveranstaltung zu etablieren.

Nächstes Jahr geht es in die dritte Runde. Reservieren Sie schon einmal den Nachmittag und Abend des 06.11.2018 für Ihren Besuch in Frankfurt am Main.

weckesser.catrin@web.de

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